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Zerbrechliche Stille

Aktualisiert: 5. März



Sie scheint zwischen zwei Welten zu schweben – der rauen Realität des Raums und einer inneren, ungreifbaren Gedankenwelt. Der Moment gehört ihr allein, fern von Blicken, fern von Erwartungen.


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Die Zerbrechlichkeit der Stille


Es scheint, als sei Stille zu einem Luxus geworden, den sich kaum jemand leisten kann. Kaum nimmt man sich einen Moment, um zu atmen, um einfach nur zu sein, drängt sich die Welt wieder auf – mit ihrem Lärm, ihren Erwartungen, ihrer rastlosen Bewegung. Ruhe ist ein flüchtiges Gut, das stets bedroht wird, sei es durch ein plötzliches Gespräch, ein vibrierendes Handy oder den unaufhörlichen Druck, erreichbar und produktiv zu sein.

Doch was ist es, das uns die Stille nicht genießen lässt? Liegt es an der Angst vor dem, was wir in ihr entdecken könnten? An der Unruhe, die uns längst in Fleisch und Blut übergegangen ist?


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Selbst wenn jemand klar signalisiert, dass er sich zurückziehen möchte, gibt es immer jemanden, der diesen Moment stört – sei es aus Unachtsamkeit, aus Unsicherheit oder weil Stille für viele unerträglich ist.

Wir leben in einer Zeit, in der jeder Raum gefüllt sein muss, jedes Schweigen gebrochen, jede Pause überbrückt. Wer still ist, gilt als seltsam, wer sich abwendet, als unhöflich. Doch vielleicht ist es genau andersherum: Vielleicht ist es unhöflich, Menschen ihre Ruhe zu rauben. Vielleicht wäre es an der Zeit, die Stille nicht als Leere, sondern als wertvolle Pause zu begreifen – eine, die wir nicht immer mit Worten füllen müssen.




Manchmal ist das größte Geschenk, das man jemandem machen kann, einfach da zu sein – ohne ein Wort.

 
 
 

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